Regattabericht

Autor: Michael Willberg – GER-600

Die Warnungen waren eindringlich. Da kommen nicht viele Schiffe. Das Wetter soll schlecht werden. Viele sind schon aus dem Wasser oder im Urlaub.

Dennoch, nach dem geselligen (nochmals großes Kompliment an die Organisatoren), seglerisch wegen Flaute aber völlig entmutigenden Deutschlandcup
in Seeshaupt mußte nochmals Wind her. Also nichts wie los zum herbstlichen Thunersee. Ausschreibung gab es keine über das Internet, aber wir wußten
ja wohin...

Freitag Abend Ankunft im Yachtclub Spiez um 20.30 Uhr. Das Standardhotel „Krone“ bereits geschlossen. Regen. Im Yachtclubv keiner da. Nur im
Nebenraum laufen noch Vorbereitungen für den Saisonabschluß der Jugend. Dank der bekannt zuvorkommenden Art der Schweizer Mitsegler fand
sich jedoch nach wenigen Augenblicken sowohl der Hafenmeister als auch eine Unterkunft.

Samstag: Einkranen, Aufbauen, Flaute! Und das am Thunersee. Startverschiebung...
Doch kaum eine Stunde später kommt vom Thuner Yachtclub, der mitorganisiert hat, die Meldung, auf dem See sei Wind. Der Schleppzug aus dem
Hafen war wenig ermutigend, doch – Spiez-Kenner wissen es – auf dem See bildete sich Wind, und zwar sehr ordentlicher.

Leider waren es dieses Mal nur 5 Trias, die starteten, das war sogar noch weniger als erwartet.
Aber die „Prominenz“ war komplett: Reto Fattorini, Heinz Flückiger, Martin Hubacher und Peter Muntwyler. Wer sie nicht kennt, sollte die Regattaergebnisse
der letzten Zeit studieren.

Die Masse fehlte also, nicht aber die Klasse.

Der Samstag brachte 3 Wettfahrten bei 2-5 Beaufort und drehenden Windverhältnissen. Trotz des kleinen Feldes kam es zu spannenden Wettkämpfen,
die an diesem Tag Heinz Flückiger mit zwei ersten und einem zweiten Platz für sich entscheiden konnte.

Entgegen den Vorhersagen war es herrliches Segelwetter mit mehr und mehr blauen Flecken am Himmel und keinem Tropfen Regen.

Samstag Abend fand man sich bei Tessinerwurst zusammen, neben der Trias waren auch noch Drachen, Ynglings sowie Yardstick-Segler dabei.

Am Sonntag spielte das Wetter nicht mehr so gut mit. Nachdem in der Nacht die Kaltfront mit heftigem Sturm und Temperatursturz auf winterliche 5 Grad die
Schneefallgrenze bis auf 300 Meter an den See herangebracht hatte, gab es am Morgen zunächst Regen und Flaute, aber dennoch pünktliches Auslaufen
wegen sich aufbauender Winde.
Immer wieder waren Segler zu beobachten, die Aufwärmübungen auf den Booten machten, um dem ungemütlichen Wetter zu trotzen. Seglerisch gab es
hingegen nichts zu beklagen.

Weitere 3 Wettfahrten mit dem eindeutigen Tagesbesten Martin Hubacher (dreimal Platz 1) bei schwierigen Windverhältnissen komplettierten die Regatta.

Abbau im Regen, Heimfahrt bei Sintflut, dennoch ein schönes Regattawochenende in Spiez mit besten Windverhältnissen.

Die endgültige Platzierung:

1. Martin Hubacher, SUI-496
2. Heinz Flückiger, SUI-590
3. Michael Willberg, GER-600
4. Reto Fattorini, SUI-115
5. Peter Muntwyler, SUI-442

Ich hoffe, mit Euch allen in Berlin auf der Rolling Home einen schönen Saisonabschluß zu segeln und zu feiern.

Michael Willberg